2,Dezember,2022 | Hintergrund-Auslandsstudium
Aarhus ist mit 270.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Dänemarks und liegt direkt an der Kattegat-Küste Jütlands. Hier ist die Business Academy Aarhus (BAAA) ansässig. An der 2009 gegründeten Fachhochschule lernen etwa 8.000 Studenten, 1.000 davon sind international. Manche Bachelorprogramme werden in Dänemark zweigeteilt angeboten: das AP-Programm (2 Jahre) ist eine Art Grundstudium, das mit einer Ergänzung durch ein spezielleres Aufbaustudium (Top-Up Programm, 1,5 Jahre) zum Bachelor-Abschluss führt. Nach dem AP kann problemlos auf eine andere dänische Hochschule oder Universität gewechselt werden.
Aufbau
Bei Multimedia Design handelt es sich um ein zweijähriges AP-Programm. In vier Semestern lernen die Studierenden vor dem Hintergrund der Digitalisierung die Grundlagen rund um Betriebsführung, Kommunikationsstrategie, Design, Visualisierung, Programmierung und Content-Production. Im letzten Semester absolvieren sie ein dreimonatiges Praktikum und schließen mit einem eigenen Projekt ab. Um den Bachelor-Abschluss zu bekommen muss danach anderthalb Jahre ein Top-Up-Studium absolviert werden. Die passenden Top-Up-Programme in Dänemark sind zum Beispiel „Innovation and Technology“, „Web Development“ oder „Digital Concept Development“. Das Letztere wird auch von der BAAA angeboten. Nach dem Aufbaustudium erhalten die Studierenden den Bachelor of Science.
Voraussetzungen
Die Auswahl der Bewerber erfolgt durch eine individuelle Prüfung der Noten, der bisherigen Berufserfahrung und des sozialen Engangements. Teilweise werden zusätzlich Skype-Interviews durchgeführt. Zudem wird ein bestandener Mathematik- und Englisch-Grundkurs und ein Englischnachweis über einen international anerkannten Test (Toefl oder IELTS) vorausgesetzt.
Zulassungsvoraussetzungen: studienberechtigender Schulabschluss z. B. Abitur oder Fachhochschulreife mit speziellerm Fächernachweis, Mathematik- und Englisch-Belegung in den letzten Schuljahren entscheidend, gefordert wird auch ein Englisch-Sprachzertifikat
Bewerbungsfrist: Anfang Februar bis Mitte März
Dauer: 4 Semester (+ 3 Semester Top Up)
Gebühren: keine (und EU-Bürger können staatliche Unterstützung beantragen)
Unterrichtssprache: Englisch
Abschluss: Bachelor of Science
Hochschule: Business Academy Aarhus
1,Dezember,2022 | Hintergrund-Auslandsstudium
„Wo der Wind geboren wurde“
Die Haare fliegen, der Sand wirbelt hoch und die Wellen brechen – ein beständiger Wind weht an der Westküste von Lettland und macht die Hafenstadt Liepāja zu einem Paradies für Kitesurfer.
Aus der Hauptstadt Riga ist es nicht weit bis an den Küstenort Liepāja, von dem es heißt, dort „wurde der Wind geboren“. Es ist also kein Wunder, dass Surfer und Kiteboarder von überall her an die schöne lettische Ostseeküste kommen. Die Bewohner des kleinen Örtchens freuen sich über den sportlichen Tourismus. Sie haben sogar eine Webcam eingerichtet, die die aktuelle Wetterlage anzeigt und einen Strandabschnitt speziell für Kiteboarder reserviert. Wer nicht in Kite-Laune ist, der kann am Strand echte Bernsteine sammeln oder Lettlands berühmtes Speiseeis „Saldejums“ probieren. Zudem finden viele Musik-und Kulturfestivals in Liepāja statt, wie beispielsweise das Musikfestival „Summersound“, auf dem internationalen Bands auftreten. An jeder Ecke hört man Livemusik in den Bars und alle Nase lang eröffnet eine neue Kunst-Galerie. Im Sommer erreichen die Temperaturen 25 Grad und man feiert an den Strandbars direkt am Meer..
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Viel kleiner und ruhiger als Liepāja, aber ebenso beliebt, ist der kleine Ort Pāvilosta – ein wahres Sommer-Mekka für Kiteboarder und Windsurfer. Für Kiteboarding-Anfänger ist die Lagune von Bērzciems und Ragaciems ideal, das nur 50 Kilometer von Rīga entfernt ist. In Lettland kann man das ganze Jahr über segeln und im Winter, wenn die großen Seen zugefroren sind, gehen viele mit Brettern, Booten und Kites zum Eissegeln. Danach stärkt man sich mit dem landestypischen Gericht „Menciņi“, das in einem heißen Topf serviert wird. Es ist ein sehr altes und ursprüngliches Gericht und besteht aus Kartoffeln, geräuchtertem Kabeljau und Zwiebeln. Ein Trip an die lettische Ostseeküste ist also für den Sportbegeisterten ebenso lohnenswert, wie für den Kulturliebhaber.
8,November,2022 | Hintergrund-Auslandsstudium
Das richtige Studienfach finden! – „Quo vadis Abiturient/in?“
Es ist nicht ganz leicht, nach dem Abitur den richtigen Studiengang zu finden. Ein stetig wachsendes Angebot an Studienprogrammen erschwert die Entscheidung. Doch mit den folgenden Tipps und hochgekrempelten Ärmeln kann es losgehen
Die wenigsten haben mit 16 Jahren eine klare Vorstellung davon, was sie beruflich machen wollen. Man sollte als erstes versuchen, Fakten zu sammeln, um dem weiteren Werdegang auf die Spur zu kommen.

15-minütiger Onlinetest
Dabei hilft ein online-basierter Studieninteressentest (SIT), den Hochschulrektorenkonferenz und „Zeit Online“ entwickelt haben. Anhand detaillierter Fragen wird in nur 15 Minuten ein Profil der Fähigkeiten und Vorlieben gezeichnet, entsteht eine Auswahl an Studienoptionen. Mit dieser ersten Einschätzung gewappnet, schließt sich ein persönliches Gespräch beim Berufsinformationszentrum an. Für die gesammelten Fächer kann man sich vorher bereits Material im Internet besorgen, etwa auf den Seiten des BIZ. Sollte man dann noch keinen konkreten Anhaltspunkt haben, bieten sich Seminare zur Studien- und Berufswahlfindung an. Gerade gemeinnützige Anbieter bieten solche Schulungen zu relativ geringen Preisen an. Es gibt auch einen großen Coaching-Markt. Es geht aber sicher auch günstiger.
Jetzt ausprobieren: Praktika zum Ersten
Auch wenn es manchmal den Anschein hat: Nach dem Abitur muss nicht jeder sofort mit dem Studium beginnen. Wieso also nicht auch Erfahrungen sammeln für die Studienwahl? Das geht über mehrwöchige Praktika in Unternehmen oder bei Organisationen oder durch Freiwilligenarbeit. Das Freiwillige Soziale Jahr ist allgemein bekannt, doch was ist mit dem ökologischen oder dem wissenschaftlichen Jahr? Mit dem Sozialen Jahr assoziiert man erst mal Krankenhäuser, Pflegeheime, Kindergärten und Schulen. Es gibt aber auch Einrichtungen aus anderen Bereichen, die Plätze anbieten. Das Ökologische Jahr ist an Umwelt- und Naturschutz gekoppelt, und während eines Wissenschaftlichen Jahres arbeiten die Teilnehmer in Forschungseinrichtungen, Universitäten oder Laboren.
Praktika und Jobs im Ausland
Ein Praktikum oder Freiwilligenarbeit kann immer auch im Ausland gemacht werden. Das erweitert den Erfahrungsschatz um wichtige Komponenten wie die Selbständigkeit im fremdem Land und interkulturelle Erfahrungen. Das beliebte Work & Travel wollen wir an dieser Stelle nicht vergessen. Sicherlich eine sinnvolle Sache, um Selbständigkeit zu proben und Arbeitserfahrung zu sammeln. Allerdings muss Work & Travel gut organisiert sein – „Ich fahr mal los und dann findet sich schon was“, ist keine gute Einstellung. Dann sollte man vielleicht lieber ganz offen vier Monate Urlaub machen.
Ganz wichtig: Unis angucken
Ist die Entscheidung für einen Studiengang gefallen, gilt es die passende Hochschule zu finden. Oft ist es nicht das Studienfach, das Studenten zum Abbruch bringt, sondern die Hochschule und die Form der Lehre. Will man Frontalunterricht und große Vorlesungen im Audimax? Dann sind große deutsche Unis interessant. Steht man auf die Arbeit in kleinen Gruppen und engen Kontakt zu den Dozenten, ist man besser an einer kleineren Uni, einer Fachhochschule oder oft auch in internationalen Studienprogrammen ausländischer Hochschulen aufgehoben.
Mut zum Scheitern
Ist ein Studienfach ausgewählt: Gratulation! Was aber, wenn man nach zwei Semestern feststellt: Es ist nicht das, wonach man gesucht hat. Ist es wirklich der Inhalt, der einen nicht anspricht, dann heißt es Goodbye sagen, eine Auszeit nehmen und neu überlegen. Liegt es aber nicht eindeutig am Studienfach, sollte sich jeder die Zeit nehmen, weitere Hochschulen, vielleicht auch im Ausland, anzuschauen, die eventuell andere pädagogische Konzepte verfolgen. Die hohen Studienabbrecherquoten an den großen deutschen Hochschulen liegen oft auch in der Form der Lehre begründet.
8,Juni,2022 | Hintergrund-Auslandsstudium
Einfach mal ausprobieren – Extremsport im Baltikum
Bungeejumping oder Fallschirmspringen war gestern – in Estland wird geschaukelt. Beim Kiiking, dem Extremschaukeln, geht es vor allem um eines: den Adrenalinkick beim Überschlag.
Ein Garten in Estland: Durch reine Körperkraft schwingt der Sportler Jaanus Koppel die Schaukel immer höher, weit über den Horizont hinaus. Kurz vor dem Überschlag bleibt er kopfüber stehen. Wie in Zeitlupe kippt die Schaukel auf die andere Seite und fällt hinunter. Die 360-Grad-Drehung ist geschafft. Die Zuschauer jubeln begeistert und Jaanus ist der Adrenalinstoß anzusehen.
Aller Anfang ist schwer – das weiß auch Raili Laansalu, Mitarbeiterin der Firma KIIKING, die estnische Spezialschaukeln produziert und vertreibt: „Mein Bruder und ich brauchten fast ein Jahr, bis wir die 360-Grad-Drehung schließlich schafften. Das größte Problem zu Beginn war, die Angst zu überwinden und Körper und Geist auf der Schaukel zu kontrollieren.“ Die Estin, seit ihrem achten Lebensjahr begeistert dabei, hat erfolgreich an zahlreichen Kiiking-Wettbewerben teilgenommen. Der Sport hat Suchtpotenzial. „Get high without drugs!“ ist schließlich auch der Slogan von Railis Arbeitgeber. Die Firma Kiiking exportiert die speziellen Schaukeln sogar ins Ausland und bietet sie zum Verleih an.
„Schaukeln aus Holz sind in Estland sehr beliebt und haben eine lange Tradition“, erklärt Raili. Anders als in Deutschland ist der Sitz nicht an einem Seil festgemacht, sondern an Holzstäben – sie erlauben es, besonders hoch zu schwingen. Um einen Überschlag zu ermöglichen, entwickelte der Este Ado Kosk 1993 eine Schaukel aus Eisenstäben, die in der Länge verstellbar waren und ersetzte die traditonellen Holzstäbe. Das war die Geburtsstunde des Kiiking. Je länger die Stäbe, desto schwieriger der Überschlag. Sicherheitshalber werden Hände und Füße an der Schaukel festgebunden. So kann man den Moment, in dem die Welt Kopf steht, genießen – ohne Angst in die Tiefe zu stürzen.
„Die Kiiking Wettbewerbe in Estland sind noch nicht sehr international. Das letzte Mal hatten wir aber einen Teilnehmer aus den Niederlanden dabei“, so Ants Tamme, ehemaliger estnischer Rekordhalter und Mitglied der Estonian Kiiking Federation. Der Verband veranstaltet regelmäßig Events, auf denen sich begeisterte Kiiking-Anhänger messen und Interessierte den Sport ausprobieren können. Sportler aus dem Ausland sind ausdrücklich willkommen. Also, auf nach Estland!
6,April,2022 | Hintergrund-Auslandsstudium
„Bin weg!“
Jeder deutsche Student kann kurzfristig internationale Erfahrung sammeln, ohne sich dafür sofort im Ausland immatrikulieren zu müssen. Es muss ja nicht gleich ein komplettes Bachelor- , Master- oder Doktoranden-Studium sein: Sprachkurse, Summer Schools und Co. locken für kurze Zeit in die Fremde.
Semesterferien und das Fernweh ruft? Dann auf zu Summer oder Winter Schools, Praktika oder Sprachkursen in anderen Ländern. Die sind vielleicht kein Ersatz für ein Erasmus-Jahr oder ein Master-Studium in der Ferne, stellen aber beliebte Optionen für Studenten dar, für die ein längerer Auslandsaufenthalt (noch) nicht infrage kommt. Im Idealfall gibt es Kreditpunkte oder internationale Berufserfahrung als Bonus obendrauf.

Praktika
Viele Studiengänge fordern im Rahmen des Studiums ein Praktikum. Das ist die perfekte Chance, Berufspraxis im Ausland zu sammeln. Je nachdem, wie gut die heimische Hochschule international vernetzt ist, finden sich weltweit Praktikumsplätze – entweder über das eigene Institut oder über das Akademische Auslandsamt. Auch der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) bietet Praktikumsprogramme direkt für Studenten an. Weitere Ansprechpartner sind Verbände und Interessenvertretungen der Fachbereiche, wie die International Association for the Exchange of Students for Technical Experience (IAESTE), die – im Gegensatz zu anderen Verbänden – eng mit dem DAAD kooperiert.
Kaum überschaubar ist das Angebot auf den vielen gewerblichen Online-Praktikumsbörsen zu nennen. Auf der Webseite des DAAD lassen sich allerdings Vermittlungsorganisationen nach Regionen sortieren. Ein Praktikum in Afrika, Asien oder Europa ist auch 2022 möglich, wenn auch nicht vergleichbar mit der Auswahl, die es 2019 vor der Pandemie gab.
Summer Schools
Summer Schools an internationalen Hochschulen dauern meist nur einige Tage oder Wochen. Der große Vorteil: An europäischen Universitäten sammeln Teilnehmer auf diesem Weg ganz offiziell ECTS-Punkte für das heimische Studium. Während der Sommerschulen werden oft sehr pointierte Fragestellungen von ausgewiesenen akademischen Experten gemeinsam mit Studenten und Doktoranden bearbeitet, beispielsweise „From stalinism to pepsi-cola. European pop culture in the twentieth century“ für Historiker oder „Early life experiences: from genes to cognition“ für Psychologen, Kognitionswissenschaftler und Mediziner. Damit sind diese Kurse vor allem für all jene interessant, die gerade ihre Abschlussarbeiten vorbereiten.
Die Gebühren variieren stark. Oft lassen sich diese über ein Stipendium ganz oder zumindest teilweise abfangen. Manche Hochschulen bieten im Januar oder Februar Winter Schools. Zeitlich sind diese aber mit einem deutschen Semesterplan meist nur schwer vereinbar.
Sprachkurse
Eine gute Chance, Kultur und Sprache eines Landes näher kennen zul ernen sowie Kontakte zu knüpfen, bieten mehrwöchige Kurse für Sprachstudenten, die viele Universitäten anbieten. Bei eher „kleinen“ Sprachen wie Estnisch, Slowakisch oder Griechisch finden diese Kurse meist an staatlichen Hochschulen statt und sind vergleichsweise preiswert. Wie bei staatlich organisierten Kursen üblich können sich Teilnehmer auf Stipendien bewerben.
Als Faustregel gilt: Je größer die Sprache, umso mehr kommerzielle Anbieter gibt es und umso höher sind die Kosten. Insbesondere bei Englisch, Französisch und Spanisch haben sich die Universitäten und Hochschulen meist aus dem reinen Sprachunterricht zurückgezogen und konzentrieren sich auf literatur- sowie kulturwissenschaftliche Angebote.
Abseits der Pfade oder Top-Destination
Abseits der Top-Studiendestinationen Großbritannien, USA, Frankreich und Spanien sind Summer Schools, Sprachkurse und auch Praktika in kleinen oder unbekannten Ländern vergleichsweise einfach zu bekommen. Auch die Kontaktaufnahme mit der gewählten Hochschule oder dem Wunschunternehmen fällt leichter, Stipendien sind besser erhältlich. Und ganz nebenbei eröffnen sich nicht selten neue, internationale Berufswege.
Die Suche nach dem richtigen Angebot
Ein guter Ausgangspunkt bei der Recherche nach dem passenden Auslandspraktikum ist die Homepage des DAAD. Dort findest du neben Vermittlungsprogrammen auch Informationen zu Finanzierungsmöglichkeiten durch Stipendien oder Auslands-BAföG. Wer dort nicht fündig wird, kann sich auch bei kommerziellen Anbietern umschauen, die Praktika im Ausland gegen eine Gebühr vermitteln.
Die Webseite www.summerschoolsineurope.eu bietet einen guten Überblick über zahlreiche Sommerkurse. Durch eine Suchfunktion kannst du das Angebot deinen Wünschen entsprechend eingrenzen und schnell den passenden Kurs für dich finden.
Auch hier bietet sich die Suche über die Webseite des DAAD an. Im Sprachen-Portal des DAAD kannst du Sprachkurse weltweit finden, sowohl an Universitäten, als auch an Sprachschulen. Daneben findest du hier auch andere hilfreiche Informationen über Sprachtests und Stipendienprogramme. Eine weitere Möglichkeit ist die Suche über die kommerzielle Suchmaschine www.languagelearningportal.com.
13,März,2022 | Hintergrund-Auslandsstudium, News
Hotdogs, die bellen, beißen nicht
Alle Deutschen, die in Dänemark studiert oder einfach nur Urlaub gemacht haben, kennen IHN, den Hotdog. Daheimgebliebenen fällt dazu meist nur der Snack ein, den eine schwedische Möbelhauskette, mittlerweile auch als vegetarische Version, extrem günstig anbietet. Dabei gelten Hotdogs doch als die Nationalspeise der Dänen.
Vor einigen Jahren ging die Meldung durch die Medien, der dänische Hotdog solle Unesco-Weltkulturerbe werden. Den Antrag habe die „Vereinigung dänischer Hotdog-Imbissbetreiber“ gestellt, die sehr auf einen Erfolg für diese vielleicht beliebteste Speise Dänemarks hoffe. Aufmerken lassen hätte allerdings das Datum, an dem die Tourismusseite „Visitdenmark“ die Pressemeldung dazu herausgab: der 1. April 2014. Wie viele internationale Journalisten damals auf diesen Scherz hereinfielen, hat niemand gezählt. Als aber eine deutsche Reporterin extra auf die dänische Insel Ærø kam, um den angeblichen Vorsitzenden der angeblichen Imbissbetreiber-Vereinigung zu interviewen, setzten die Bewohner noch einen drauf. Sie gründeten den einzigen Imbiss, der Hotdogs speziell für Linkshänder anbietet.

Natürlich kann man auch jedes andere Wurstbrötchen beidhändig genießen. Beachten sollte man jedoch, dass a) Messer und Gabel in diesem Zusammenhang verpönt sind und dass b) leicht nach vorne gebeugt stehend, der Hotdog mit gezieltem Schwung in den Mund gelangt. Wer jetzt erst an die Servietten denkt, hat was falsch gemacht. Dänische Hotdogs wurden längst in die Welt hinaus exportiert: Martin Høedholt etwa brachte ihn mit seinem Unternehmen „Revolving Dansk“ nach Brooklyn, New York.
Was aber macht ihn aus, den dänischen Hotdog? Auffällig ist die leuchtend rote Farbe der Fleischeinlagen, die Einheimische „røde Pølser“ nennen. Sie werden in halb aufgeschnittene, warme Brötchen gelegt. Hinzu kommen geröstete und frische Zwiebeln, süßsauer eingelegte Gewürzgurken. Als Soßen gereicht werden Ketchup, Senf, Remoulade und/oder eine Spezialsoße aus Blumenkohl, süßem Senf und Kreuzkümmel, aber ausdrücklich keine Mayonnaise. Der kalte Kakao, dem man traditionell dazu trinkt, macht die Geschmacksexplosion komplett.
Ein Rezept braucht man aber eigentlich nicht, denn Hotdogs macht man nicht selber. Sie werden am Wurstwagen (dänisch Pølsevogn) erworben und verspeist – oder am Imbissstand. Einer der beliebtesten dieser Stände liegt gleich hinter der deutsch-dänischen Grenze. „Annies Kiosk“ lockt mit einer Mischung aus traumhaftem Blick auf die Flensburger Förde und schmackhaftem Fast Food aus frischen Zutaten die Massen an. Besonders beliebt ist der Imbiss, der über einen deutschsprachigen Wikipedia-Eintrag verfügt, bei Motorradfahrern.
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