Auslandspraktikum, Summer School und Co
Kultivier‘ Dein Fernweh: Auslandsstudium Light!
Jeder deutsche Studierende kann kurzfristig internationale Erfahrung sammeln, ohne sich dafür sofort im Ausland immatrikulieren zu müssen. Es muss ja nicht gleich ein komplettes Bachelor- , Master- oder Doktoranden-Studium sein: Auslandspraktikum, Sprachkurs, Summer School und Co. locken für kurze Zeit in die Fremde.
Semesterferien und das Fernweh ruft? Dann auf zu Summer oder Winter Schools, Praktika oder Sprachkursen in anderen Ländern. Die sind vielleicht kein Ersatz für ein Erasmus-Jahr oder ein Master-Studium in der Ferne, stellen aber beliebte Optionen für Studenten dar, für die ein längerer Auslandsaufenthalt (noch) nicht infrage kommt. Im Idealfall gibt es Kreditpunkte oder internationale Berufserfahrung als Bonus obendrauf.
Auslandspraktikum
Viele Studiengänge fordern im Rahmen des Studiums ein Praktikum. Das ist die perfekte Chance, Berufspraxis im Ausland zu sammeln. Je nachdem, wie gut die heimische Hochschule international vernetzt ist, finden sich weltweit Praktikumsplätze – entweder über das eigene Institut oder über das Akademische Auslandsamt. Auch der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) bietet Praktikumsprogramme direkt für Studenten an. Weitere Ansprech- partner sind Verbände und Interessenvertretungen der Fachbereiche, wie die International Association for the Exchange of Students for Technical Experience (IAESTE), die – im Gegensatz zu anderen Verbänden – eng mit dem DAAD kooperiert.
Kaum überschaubar ist das Angebot auf den vielen gewerblichen Online- Praktikumsbörsen, die sich zum Beispiel „Global Placement“ oder „Career Contact“ nennen. Auf der Webseite des DAAD lassen sich allerdings Vermittlungsorganisationen nach Regionen sortieren. Ein Praktikum in Afrika, Asien oder Europa ist so schnell rausgesucht.
Summer School
Summer Schools an internationalen Hochschulen dauern meist nur einige Tage oder Wochen. Der große Vorteil: An europäischen Universitäten sammeln Teilnehmer auf diesem Weg ganz offiziell ECTS-Punkte für das heimische Studium. Während der Sommerschulen werden oft sehr pointierte Fragestellungen von ausgewiesenen akademischen Experten gemeinsam mit Studenten und Doktoranden bearbeitet, beispielsweise „From stalinism to pepsi-cola. European pop culture in the twentieth century“ für Historiker oder „Early life experiences: from genes to cognition“ für Psychologen, Kognitionswissenschaftler und Mediziner. Damit sind diese Kurse vor allem für all jene interessant, die gerade ihre Abschlussarbeiten vorbereiten. Die Gebühren variieren stark und reichen von 200 Euro bis zu 2.500 Euro für zwei Wochen, je nach Hochschule und Themenbereich. Oft lassen sich die Gebühren über ein Stipendium ganz oder zumindest teilweise abfangen. Manche Hochschulen bieten im Januar oder Februar Winter Schools. Zeitlich sind diese aber mit einem deutschen Semesterplan meist nur schwer vereinbar.
Sprachkurs
Eine gute Chance, Kultur und Sprache eines Landes näher kennenzulernen sowie Kontakte zu knüpfen, bieten mehrwöchige Kurse für Sprachstudenten, die viele Universitäten anbieten. Bei eher „kleinen“ Sprachen wie Estnisch, Slowakisch oder Griechisch finden diese Kurse meist an staatlichen Hochschulen statt und sind vergleichsweise preiswert. An der Palacký University im tschechischen Olomouc beispielsweise kostet ein vierwöchiger Intensiv-Sprachkurs mit insgesamt 100 Unterrichtsstunden und verschiedenen Exkursionen moderate 800 Euro. Wie bei staatlich organisierten Kursen üblich können sich Teilnehmer auf Stipendien bewerben.
Als Faustregel gilt: Je größer die Sprache, umso mehr kommerzielle An- bieter gibt es und umso höher sind die Kosten. Insbesondere bei Englisch, Französisch und Spanisch haben sich die Universitäten und Hochschulen meist aus dem reinen Sprachunterricht zurückgezogen und konzentrieren sich auf literatur- sowie kulturwissenschaftliche Angebote.
Abseits der Pfade oder Top-Destination
Abseits der Top-Studiendestinationen Großbritannien, USA, Frankreich und Spanien sind Summer Schools, Sprachkurse und auch Praktika in kleinen oder unbekannten Ländern vergleichsweise einfach zu bekommen. Auch die Kontaktaufnahme mit der gewählten Hochschule oder dem Wunschunternehmen fällt leichter, Stipendien sind besser erhältlich. Und ganz nebenbei eröffnen sich nicht selten neue, internationale Berufswege.
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