Neuerungen bei MedAT-Zulassungsverfahren
Steigende Konkurrenz um 380 österreichische Medizin-Studienplätze
Im Juli diesen Jahres ist es wieder so weit. An die 15.000 Bewerber:innen treten zum österreichischen Aufnahmetest für Human- und Zahnmedizin (MedAT) an den Universitäten Wien, Graz, Innsbruck und Linz an, um einen der 1.900 begehrten Studienplätze zu ergattern. Das MedAT Zulassungsverfahren ist auch bei Deutschen sehr beliebt, aber die Konkurrenz schläft nicht.
Die Studienplätze in der Humanmedizin in Österreich werden nach Kontingenten vergeben. 75% der Plätze gehen an österreichische Staatsbürger. Weitere 20% sind für EU-Bürger vorgesehen. Deutsche Bewerber:innen können sich demzufolge auf 380 der insgesamt 1.900 Medizinstudienplätze über den Medizinischen Aufnahmetest (MedAT) in Wien, Graz, Innsbruck und Linz bewerben. In ganz Österreich gibt es also so viele Erstsemester-Medizinstudienplätze für EU-Bürger wie an der Universität Heidelberg, die jährlich mit 350 Studierenden startet. In der Zahnmedizin stehen 144 Plätze zur Verfügung. Eine Vergabe nach Kontingenten wie in der Humanmedizin gibt es jedoch nicht. Unabhängig vom Herkunftsland zählt hier einzig und alleine die Bestenquote.
Test-Termine MedAT Zulassungsverfahren 2024
Mehr Österreicher für die EU-Medizinstudienplätze
Aber auch österreichische Staatsbürger sind Mitkonkurrenten um die begehrten 380 EU-Plätze und erhalten schlichtweg den Zuschlag, wenn sie im MedAT besser abschneiden als die meist aus Deutschland kommenden „EU-Teilnehmer:innen“. Nach dem Willen der österreichischen Landesregierungen soll in Zukunft die Gruppe von Österreichern, die sich aufgrund sehr guter Leistungen für das EU-Studienplatzkontingent in der Humanmedizin qualifiziert, noch größer werden. Dazu sind einige Neuerungen auf Landes- und Bundesebene beschlossen worden.
Kärnten bietet kostenfreien MedAT-Vorbereitungskurs
Eine Initiative des Landes Kärnten sieht nun vor, die Chancen österreichischer Schulabsolvent:innen für den Studienstart im Herbst 2024 durch ein umfangreiches Angebot an kostenfreien Vorbereitungskursen zu erhöhen und somit der Konkurrenz aus dem Ausland die Stirn zu bieten. Immerhin mehr als 300 Interessierte kommen derzeit in Klagenfurt zusammen und lernen, sich richtig auf den MedAT einzustellen. Neben theoretischen Inhalten gehört eine Testsimulation ebenso zur Vorbereitung wie detaillierte Informationen zum Ablauf am Testtag. Ob der Vorstoß des Landes Kärnten Früchte trägt und mehr Österreicher:innen nun die Plätze im Kontingent der EU-Bürger erhalten, bleibt abzuwarten. Für deutsche Bewerber:innen könnte in Zukunft der Weg, über den MedAT einen Studienplatz in Österreich zu erhalten, jedenfalls steiniger werden.
Neues Studienplatz-Kontingent bei Verpflichtung auf „öffentliche Aufgaben“
Außerdem vergibt Österreich ab dem Wintersemester 2024/25 bundesweit weitere 85 Medizinstudienplätze für Bewerber:innen, die die sich verpflichten, nach dem Studium mindestens acht Jahre für eine österreichische Institution, wie die Bundesländer, Krankenkassen, die Polizei oder das Bundesheer tätig zu sein. Für österreichische Bewerber:innen reicht in diesem Fall ein gutes bis mäßiges Testergebnis beim MedAT zur Zusage. Voraussetzung dafür ist allerdings eine bereits vorhandene, vertragliche Vereinbarung mit einer Institution für die Zeit nach dem Studium.
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